Projekttag Respekt: 10d besuchte jüdische Gemeinde in Münster

Im Rahmen des „Respekt und Fair-Play Tages“ unserer Schule besuchte die 10d die jüdische Gemeinde in Münster. Da die Stadt Münster wie viele andere Städte auch ihren letzten Rabbi im Holocaust/Schoa verloren hat und danach nie wieder einen Rabbi als Gemeindeseelsorger hatte, wurden wir an dem Tag mit offenen Türen von dem Kantor (Chasan) der Gemeinde empfangen. Nach einer kurzen Einführung mit Eckdaten zum jüdischen Leben in Münster, durften wir die Synagoge der Gemeinde besichtigen. Die Jungen und der begleitende Klassenlehrer sollten vor dem Betreten der Synagoge ihren Kopf bedecken. Im Judentum bedeutet diese Symbolik, dass Männer damit ihre Ehrfurcht und Demut gegenüber Gott ausdrücken. Im Talmud steht dazu : „Bedecke dein Haupt, so dass der Segen Gottes auf dir ruht“. Die Jungen trugen daraufhin ihre Kappen oder eine Kapuze. Auch das tragen einer Kippa wurde zur Wahl gestellt. Mit großem Respekt und Bewunderung setzten sich die Schüler in die Bestuhlung der Synagoge und löcherten den Kantor der Gemeinde förmlich mit Fragen. Was darauf folgte stellt die wertvolle Begegnung eines interreligiösen Dialogs dar. Die Klasse, die vorwiegend aus muslimischen Schülerinnen und Schülern und wenigen christlichen Gläubigen besteht zeigte eine äußerst großes Interesse an der ihnen fremden Religion. Auch die verschiedenen Symbole wie die Menora, die verschiedenen Tora-Rollen oder der Gebetsschal interessierten die Lerngruppe sehr.
Eine besondere Erkenntnis an diesem Vormittag war, dass es zwischen den drei anwesenden Religionen viele Gemeinsamkeiten gibt und ein Satz des Chasans, der bei allen auch nach der Führung noch lange nachhallte war: „Wir sind doch alle Brüder und Schwestern“. 

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